Opp på fjellet!

Ich bin vor 8 Tagen am Fyr gestartet und davon 7 Tage nun am Laufen. Bis jetzt ausschließlich entlang befahrener Straßen, doch das wird sich mit dem morgigen Tag ändern. Man könnte sagen es beginnt Teil 2 meines Abenteuers: Es geht endlich ins Fjell!

Nicht dass ich seit meinem Start keinen Spaß gehabt hätte. Nein im Gegenteil! Ich hatte jede Menge Spaß! Und das sowohl beim und am Laufen, als auch durch die zahlreichen Begegnungen mit netten Menschen, die ich bis hierhin schon erleben durfte. Von Kim und seiner Frau Karoline habe ich euch im letzten Beitrag schon erzählt. Es sind aber auch zahlreiche Begegnungen mit Menschen, die zum Beispiel ihr Auto mitten auf der Landstraße anhalten mich fragen was ich mache, um mir auf meine Antwort zu erwidern, dass ich verrückt sei. Das ist mir mittlerweile mehrere Male passiert und ich glaube selber schon daran (aber nicht erst seit ich in Norwegen bin).

Gestern hatte ich wieder einmal großes Glück und die Chance im Vegusdal in einer schönen Hütte zu schlafen. Ole ließ mich dort übernachten und ich konnte mich duschen, meine Klamotten waschen und nach Hause skypen. Am morgen habe ich dann erfahren, dass Simon, der norge på langs in 2013 erfolgreich gegangen ist, in der selben Hütte geschlafen hat. Was für ein Zufall!
Heute habe ich in Mykland mein erstes Versorgunspaket abgeholt und im Rucksack verstaut. Die nächsten 14 Tage bin ich also wieder versorgt.

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Autos werden mir im Fjell keine mehr begegnen. Doch auch wenn außer mir noch nicht viele andere Wanderer unterwegs sind – obwohl das Wetter gerade bombastisch ist – werde ich sicher die ein oder andere schöne Begegnung haben.
Und nach dem Lärm, der mich auf der Straße bis jetzt dauerhaft begleitet hat, könnt ihr euch sicher vorstellen, dass ich mich sehr auf die ca. 10 Tage Natur pur bis Hovden freue. Was mich dort erwartet, weiß ich aber selbst nicht genau.
Ihr werdet es bald erfahren!

Eine erzwungene Pause

Seit Freitag bin ich auf Tour, vom Lindesnesfyr Richtung Nordosten. Der erste Tag war trotz schlechter Vorhersage, wider Erwarten trocken. Meine Route führte mich eine Zeit lang auf der viel befahrenen Straße 460 entlang der Küste, dann aber auf einem eher kleinen und kaum befahrenen Forstweg durch die Berge nach Gåsestein, wo ich direkt nach Anklopfen im Gästehaus einer sehr netten Familie einquartiert wurde.

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Dort verbrachte ich die Nacht und machte mich, nachdem ich am Morgen meine Übernachtung mit einer Tafel Ritter Sport bezahlen konnte, bei noch schönem Wetter auf Richtung Vigeland.
Etwa eine halbe Stunde nach Aufbruch fing es an zu regnen und hörte bis zum Abend auch nicht mehr auf. Was für ein Tag…
Am Abend wurde ich jedoch für mein Weiterlaufen belohnt: Nachdem ich durchnässt bis auf die Haut an ein Haus, das nahe Opsal steht, geklopft hatte, wurde ich wiedermal hereingebeten. Kim, ein Waldarbeiter, der dort mit seiner Frau lebt, bot mir zum Abendessen selbsterlegtes Rehfleisch an. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen und nahm das Angebot für Bett und Essen an.
Da für den heutigen Sonntag eine Unwetterwarnung herausgegeben wurde und extremer Regen und Gewitter zu erwarten waren und sind, habe ich mich entschieden die Aufforderung von Kim, den Sonntag mit Ihnen zu verbringen, anzunehmen und die lang anhaltende Schönwetter-Periode, die ab Montag vorhergesagt ist, abzuwarten.
Vom ereignisreichen Tag mit Schießeinlage und Søndagstur durch die angrenzenden Täler sollen die Fotos erzählen.

 

Lindesnesfyr

Jetzt bin ich hier am Lindesnesfyr, dem Ziel meiner Anreise und Beginn meiner eigentlichen Reise.
Die Anfahrt von Kristiansand, wo ich von Bord der Fähre gegangen bin, hat sich dank einiger hilfsbereiter Autofahrer für mich sehr einfach gestaltet, wofür ich sehr dankbar bin.
Ich bin jetzt voller Vorfreude, gleichzeitig voller Zweifel, was meine Tour betrifft. Da bei mir meistens aber der Optimismus siegt, werde ich diese Zweifel hoffentlich schnell überwunden haben.
Für heute ist leider Regen vorhergesagt, ich werde mich aber, sobald ich noch mit dem Leuchtturmwärter gesprochen habe, auf den Weg machen.

Ich möchte mich jetzt schon einmal bei allen denen bedanken, die mich bis hierhin schon unterstützt haben. Isabel, Markus, Eugen, Philipp, Joschi, Caro, Martin, das Fietzophren-Team (das mich viel und lange ertragen musste) und all die anderen, die mir geholfen, Mut zugesprochen und zugehört haben. Ohne euch wäre ich jetzt wohl nicht hier und so kurz vor dem Start dieser unglaublichen Tour! Wenn ich am Nordkap stehe gibt es das alles noch in ausführlicher Form!
Nun ist meine ganze Konzentration erstmal auf den Weg gerichtet.

„Die Nase in den Wind und viel Profil am Schuh…“. So beginnt meine Reise nun…

Kurz vorm Start

Ich habe jetzt eine Woche nichts von mir hören lassen. Also wird es Zeit für ein Update:

Mein Essen ist portioniert, verpackt und seit gestern auf dem Weg nach Bergen, zu Lucia. Das Rucksack-Problem, das sich beim Vorlauf im Altmühltal ergeben hat, konnte ich lösen. Mit Unterstützung von Sack&Pack, einem Unternehmen mit Ladengeschäft in Krefeld, das auch einen Onlinehandel betreibt, habe ich einen neuen Trekkingrucksack bekommen. Sack&Pack hat Anfang des Jahres, beim Kauf meines Schlafsacks, ohne zu zögern Unterstützung für meine Unternehmung zugesagt. Wer also gute Beratung und Ausrüstung zum Reisen, egal ob zu Fuß oder sonst wie braucht, ist bei Armin Weber und seine Kollegen gut aufgehoben.

An der Altmühl habe ich leider auch meine neue Stirnlampe verloren. Wie und wo ist mir immer noch ein Rätsel und der Ärger über meine Schusseligkeit ist groß. Für Ersatz ist aber schon gesorgt. Es ist ein Segen, dass mein Kopf angewachsen ist, den würde ich sonst vermutlich auf meinem Weg auch irgendwo vergessen!

Mit all den unerwarteten Zwischenfällen hat sich mein Abfahrttermin ein klein wenig nach hinten verschoben, ich werde Nürnberg am 15.5 verlassen. Über Göttingen und Hamburg, wo ich bei Freunden jeweils einen Tag Halt machen werde, geht es dann also Richtung Startpunkt, zum Lindesnes Fyr.

Ich möchte auch noch allen denen danken, die mich schon finanziell unterstützt haben. Ihr seid eine große Hilfe! Wir sehen uns nach meinem Trek.
Ich habe auch einen PayPal Spendenbutton auf der rechten Seite der Startseite integriert, der nur darauf wartet geklickt zu werden. Ich freue mich über jeden, den ich zu meinem Vortrag nach der Tour einladen kann.